Alte Hunde stellen ihre Menschen vor eine Menge Fragen: Darf ich ihn weiter füttern wie bisher? Muss der Spaziergang kürzer werden? Wie merke ich überhaupt, wenn mein Hund alt ist? Erfahren Sie, wie es Ihnen gelingt, Ihrem Hund trotz altersbedingter Veränderungen ein glückliches, gesundes und aktives Senioren-Leben zu ermöglichen.
Wie alt ist mein Hund?
Zuerst gehen wir der Frage nach, wie alt Hunde werden können und wie Sie das “Menschenalter” Ihres Hundes berechnen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hundes beträgt etwa 10-15 Jahre. Sie hängt von verschiedenen Faktoren ab wie Rasse, Grösse, ob kastriert oder nicht, Bewegung, Lebensstil, Ernährung und vom allgemeinen Gesundheitszustand.
Kleinere Hunde leben in der Regel eher länger als grössere.
Ab wann gilt ein Hund als alt?
Jetzt möchten Sie bestimmt wissen, ob Ihr Hund schon zu den Senioren gehört. Das ist schon eine knifflige Frage, weil das eben von den oben genannten Faktoren abhängt. Ein Richtwert ist aber, dass ein Hund ab etwa 7 Jahren als alt gilt. Kleinere Rassen etwas später, grosse, schwere Hunde altern hingegen früher.
Ob Ihr Hund mit 7 Jahren schon alt ist, merken Sie aber vor allem daran, ob sich sein Verhalten verändert hat. Dazu weiter unten mehr.
So berechnen Sie, wie alt Ihr Hund in Menschenjahren ist
Viele Menschen wollen wissen, wie alt ihr Hund in «Menschenjahren» ist, um einen direkten Vergleich zu haben und einschätzen zu können, wo der geliebte Vierbeiner im Leben steht.
Wie berechnet sich also das Hundealter? Dafür finden Sie im Netz so manche Formeln und Tabellen. Nicht mehr gültig ist die Formel, dass das Hundealter generell mal 7 multipliziert werden kann, um das Menschenalter zu errechnen.
Es ist etwas komplizierter, weil ein Hund in den ersten zwei Lebensjahren eine viel schnellere Entwicklung durchmacht als ein Mensch und daher mit 2 Jahren schon auf dem Stand eines etwa 20-24-jährigen Menschen ist. Ab dem 3. Lebensjahr wird die Entwicklung konstanter und zählt ungefähr 5 Menschenjahre pro Lebensjahr.
Wie bereits erwähnt, hängt aber das individuelle Alter Ihres Hundes stark von seiner Grösse und Rasse ab. Betrachten Sie die oben errechnete Zahl also als einen Richtwert.
Symptome: Wie verhält sich ein Hund im Alter?
Wie merken Sie nun also, abgesehen vom eigentlichen Alter, dass Ihr Hund alt geworden ist? Indem Sie ihn beobachten und Veränderungen wahrnehmen. Hunde können verschiedenste Alterssymptome zeigen. Manche sind leicht zu verwechseln mit Krankheitssymptomen, was auch ein Grund dafür ist, warum Menschen unsicher werden, wenn ihr Hund altert.
Folgende Symptome kann ein Hund zeigen, wenn er ins Seniorenalter kommt:
- Graue Haare im Fell
- Gewichtsveränderung
- Weniger Appetit
- Sieht, hört, riecht weniger gut
- Geschmacksverlust
- Gelenkprobleme
- Weniger Bewegungsdrang
- Verminderte Spiel-Lust
- Weniger Interesse an anderen Hunden
- Langsamere Reaktionen
- Braucht mehr Ruhe – geräuschempfindlicher
- Veränderter Schlafrhythmus
- Inkontinenz
Viele dieser Anzeichen sind kein Grund zur Sorge. Sollte Ihr Hund aber in kurzer Zeit eine starke Verhaltensänderung zeigen, nicht mehr fressen oder verwirrt wirken, gehen Sie mit ihm zum Tierarzt. Schildern Sie Ihre Beobachtungen genau – damit helfen Sie dem Tierarzt bei seiner Arbeit.
Wichtige Aspekte bei der Pflege eines alten Hundes
Wenn Ihr Hund alt wird, müssen Sie sich eingehender mit den Themen Ernährung, Bewegung, Verhalten, Krankheit und Sterben befassen.
Ernährung: welches ist das richtige Futter für einen alten Hund?
Alten Hunden geht es wie uns Menschen: mit zunehmendem Alter sinkt der Energiebedarf. Nimmt er also täglich die gleiche Menge Futter zu sich, nimmt er unweigerlich zu.
Merken Sie jedoch, dass Ihre Fellnase eher an Gewicht zulegt, sollten Sie die Menge reduzieren, die Sie ihm pro Tag geben. Auf ein Senioren-Hundefutter brauchen Sie nicht umzustellen, sofern Sie ohnehin ein natürliches, gesundes und nährstoffreiches Futter geben.
Bewegung: wie lange darf ein alter Hund laufen?
Auch wenn Ihr Vierbeiner im Alter nicht mehr so schnell unterwegs ist, soll er sich weiterhin so viel bewegen, wie er möchte. Spielen, herumtoben, auch geistig herausfordernde Aufgaben sollten Sie ihm ermöglichen. Solange er in Bewegung ist, trainiert er seinen Körper, was zusammen mit einer natürlichen Ernährung und einer ordentlichen Portion Lebensfreude die beste Prävention gegen garstige Beschwerden ist.
Sollte Ihr alter Hund nicht mehr so begeistert auf die langen Spaziergänge mitkommen, dann kürzen Sie die Strecke und gehen vielleicht einmal mehr mit ihm Gassi als zuvor. Achten Sie auf die Zeichen Ihres Hundes – er weiss sehr wohl, wie lange er laufen kann und was ihm zu viel ist.
Vielleicht möchten Sie mit ihm auch zum Hundesport für Senioren gehen oder ihn mit Such- und Denkaufgaben herausfordern, wenn er nicht mehr allzu lange Strecken laufen mag. Hauptsache, ihr alter Hund bewegt sich und hat Freude daran.
Verhaltensänderungen: wie verändern sich Hunde im Alter?
Verhaltensänderungen können die ersten Anzeichen des Alterns Ihres Hundes sein. Diese Veränderungen können auf Beschwerden oder Schmerzen, eine Verschlechterung des Seh- oder Hörvermögens, bestimmte Krankheiten oder einfach auf den normalen Alterungsprozess zurückzuführen sein.
Ein weiterer Grund für ein neues Verhalten Ihres Hundes kann eine Art von Gehirnstörung sein, die als «kognitive Dysfunktion» bezeichnet wird und der Altersdemenz bei Menschen ähnelt.
Wie merken Sie aber, dass Ihr Hund dement ist? Hier die häufigsten Verhaltensänderungen, die in Zusammenhang mit Demenz vorkommen können:
- Verstärkte Reaktion auf fremde oder laute Geräusche
- Vermehrtes Bellen
- Verstärktes aggressives/schützendes Verhalten
- Erhöhte Ängstlichkeit
- Desorientiertes oder verwirrtes Verhalten
- Inkontinenz
- Veränderungen im Schlafverhalten
- Weniger Interesse am Spielen
- Immer wiederkehrende Wiederholung der gleichen Handlungen
- Verringertes Reaktionsvermögen auf Sprachbefehle
- Schlechtere Lernfähigkeit
Wenn Ihr Hund diese Verhaltensänderungen oder andere Warnzeichen einer Krankheit zeigt, wenden Sie sich an Ihren Tierarzt und beschreiben ihm die festgestellten Veränderungen. Bestimmte Diäten, Medikamente und Beschäftigungen können die Gehirnfunktion älterer Hunde unterstützen. Ihr Tierarzt kann Sie diesbezüglich beraten.
Krankheit: wie bleibt ein alter Hund gesund?
Während die äusseren Anzeichen des Alterns, wie graues Fell und langsameres Tempo, leicht zu erkennen sind, sollten Sie nicht vergessen, dass sich der Körper Ihres Hundes auch von innen heraus verändert. Ältere Hunde haben ein höheres Risiko, bestimmte Gesundheitsprobleme zu entwickeln. Darum ist ein regelmässiger Check beim Tierarzt bei älteren Hunden wichtiger als in jüngeren Jahren.
Verbreitet sind Probleme mit Zähnen, Herzprobleme, Nierenerkrankungen, Diabetes und Arthrose.
Manche dieser gesundheitlichen Probleme lassen sich auf Übergewicht zurückführen: erhöhtes Risiko für Arthritis, Atembeschwerden, Insulinresistenz oder Diabetes, Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Hautprobleme, Krebs und andere Erkrankungen können durch Übergewicht verstärkt oder gar verursacht werden.
Damit Übergewicht gar nicht erst entstehen kann, ist es ganz wichtig, dass Ihr Hund eine natürliche Ernährung und genügend Bewegung bekommt. Das sind schon mal wichtige Pfeiler in der Altersvorsorge, die bereits in jüngeren Jahren beginnen sollten.
Sterben: wie verhält sich ein Hund, wenn er stirbt?
Auch am Thema Sterben kommen Sie nicht vorbei, wenn Sie einen Hund haben. Wie merken Sie aber, dass Ihr Hund bald sterben wird? Erst einmal wird er aufhören zu essen und zu trinken. Er ist jetzt schwach, bewegt sich nur noch wenig, mag nicht mehr nach draussen gehen, auch nicht für sein Geschäft. Die Organe versagen nach und nach, was zu Muskelzucken oder auch Erbrechen führen kann.
Wichtig ist, dass Sie in diesen letzten Stunden bei Ihrem Liebling bleiben, dass auch keine fremden Menschen oder Tiere zu ihm kommen. Seien Sie bei ihm, reinigen Sie ihn und sorgen Sie dafür, dass er in Ruhe gehen kann.
Leider kommt es oft vor, dass Hunde zum Lebensende an Krankheiten und Schmerzen leiden, von denen sie ein Tierarzt schliesslich befreien kann. Die Entscheidung müssen Sie treffen, und das ist wohl etwas vom Schwierigsten, was Ihnen passieren kann. Lassen Sie sich dabei vom Tierarzt und von nahen Menschen unterstützen.
Wenn Ihr geliebter Hund stirbt, hinterlässt er eine enorme Lücke in Ihrem Leben. Lassen Sie sich Zeit für die Trauer, nehmen Sie selber jetzt die Ruhe und die Liebe entgegen, die Sie Ihrem Hund in seinen letzten Stunden geschenkt haben.
Wenden wir uns aber nochmals Ihrem lebensfrohen älteren Hund zu und wie Sie ihn bei seinen allfälligen Beeinträchtigungen unterstützen können:
So unterstützen Sie Ihren Hund im Alter
Wenn Sie Ihren Hund gut kennen, bemerken Sie die Zeichen der Alterung frühzeitig und können ihn bei seinen kleinen Gebrechen unterstützen. Ob er nicht mehr gut sieht oder hört oder nur noch schlecht laufen kann, Sie können ihm das Leben erleichtern.
Sehen beeinträchtig: keine plötzlichen Veränderungen
Hunde, die schlecht sehen oder sogar blind sind, können sich immer noch gut fortbewegen, solange sie mit ihrer Umgebung vertraut sind. Wenn die Sehkraft Ihres Hundes nachlässt, sollten Sie es vermeiden, Möbel oder andere Gegenstände, die zu Hindernissen werden könnten, umzustellen oder hinzuzufügen.
Wenn Sie Veränderungen in der vertrauten Umgebung vornehmen müssen, tun Sie es in kleinen Schritten, damit sich Ihr Hund daran gewöhnen kann und nicht unnötig dagegen stösst.
Hört nicht mehr gut: Handzeichen lehren
Es ist normal, dass Haustiere mit zunehmendem Alter weniger gut hören, ähnlich wie wir Menschen. Ältere Hunde können einen Grauen Star entwickeln, der ihre Sehkraft beeinträchtigt, und sie reagieren womöglich nicht mehr so gut auf Sprachbefehle.
Wenn Sie Ihrem Hund schon in jungen Jahren Handzeichen beibringen, können Sie sich leichter mit ihm verständigen, wenn sein Gehör mit dem Alter nachlässt. Wenn Sie ihm beibringen, auf einfache Gesten zu reagieren, die «Komm» oder «Stopp» bedeuten, können Sie ihm auch im hohen Alter noch Befehle geben – sofern er noch gut sieht ;-)
Übrigens lassen sich solche Handzeichen auch bei älteren Hundesemestern antrainieren.
Hilfsmittel anbieten
Besonders ältere Hunde mit Gelenkbeschwerden springen nicht mehr so leicht ins Auto oder auf erhöhte Plätzchen. Sie können ihn im Alltag unterstützen, indem Sie z. B. eine Hunderampe oder -treppe bereitstellen. Auch kann der Futternapf an erhöhter Stelle platziert werden, um ihm das Fressen zu erleichtern. Oder je nach Bedarf gibt es auch ergonomische Liegeplätze für Hunde.
Eine weitere Hilfe für ältere Hunde mit Gelenkproblemen können Teppiche oder rutschfeste Unterlagen sein. Auf rutschigen Böden wie Parkett, fällt es manchen Hunden schwer, aufzustehen. Ein Teppich kann da schon unterstützend wirken.
Achten Sie aber insgesamt darauf, dass Sie Ihren Hund nicht zu sehr schonen, bloss weil er nicht mehr der Jüngste ist. Er will auch im Alter noch ordentlich herausgefordert und beschäftigt werden und zu seiner täglichen Bewegung kommen.
Fazit
Alte Hunde verändern zwar ihr Verhalten, können aber noch lange aktiv und glücklich leben. Wichtig ist, dass Sie Ihren Senioren gut beobachten, seine Zeichen und Veränderungen wahrnehmen und gegebenenfalls den Tierarzt kontaktieren. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund weiterhin zu viel Bewegung und nährstoffreicher Nahrung kommt und seine Form behält. Das ist die beste Vorsorge für weitere gesunde gemeinsame Jahre.
Sind Sie auf der Suche nach einem gesunden, nährstoffreichen Futter für Ihren Senioren-Hund? Dann bestellen Sie gleich ein ANiFiT-Testessen – wir sind gespannt, was ihm am besten schmeckt.